Musikalische Vielseitigkeit demonstriert!!!
Zeitungsbericht Fränkische Nachrichten vom Freitag, 20.11.2009
Das Heeresmusikkorps 12 aus Veitshöchheim spielte als immer wieder ein gern gesehener Gast in Külsheim am Donnerstag bei einem Benefizkonzert in der Festhalle.
Eingeladen dazu hatte der „Traditionsverband der ehemaligen Angehörigen des Standortes Külsheim“, weit über 400 Gäste hörten ein begeisterndes Konzert. Der Reinerlös kommt zu gleichen Teilen dem Bundeswehrsozialwerk „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien“ sowie der Pater-Alois-Grimm-Schule „Haus des Lernens“ der Stadt Külsheim zugute.
Armin Rother, Vorsitzender des Traditionsverbands, begrüßte die Schirmherrin des Benefizkonzertes Beate Jung, Ehefrau des Bundesministers für Arbeit und Soziales und ehemaligen Verteidigungsministers, welche Schirmherrin des Bundeswehrsozialwerks „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien“ ist und eine Vielzahl von Gästen aus dem Bereich der Bundeswehr, hochrangige Vertreter der Patengemeinden der Einheiten des ehemaligen Standorts sowie Vertreter der Wehrverwaltung und aus der Wirtschaft. Alle erwiesen durch Ihre Anwesenheit, so Rother, dem ehemaligen Panzerstandort Külsheim sowie dem Heeresmusikkorps 12 die Ehre und bezeugten ihre besondere Verbundenheit.
Anschließend übernahm Burkard Zenglein die Leitung und zwar sowohl die des großen Klangkörpers wie die des Abends. Er bezeichnete die Veranstaltung als „spitzenmäßig und mit viel Herzblut organisiert“ und moderierte fortan die einzelnen Stücke, kurzweilig und mit jeweils viel Hintergrundwissen zu Stück und Komponist.
Die Besucher erlebten dann das Können und die Vielseitigkeit der beliebten Militärmusiker, die Musikkultur in vollendeter Form präsentierten, Maßstäbe hinsichtlich Perfektion, orchestralem Zusammenspiel sowie der Umsetzung musikalischer Ideen setzten. Den Anfang machte „Schwedischer Reitermarsch“ aus dem ureigensten Metier der Militärmusik und zugleich eines der letzten gespielten Stücke, als der Bundeswehrstandort Külsheim noch Bestand hatte. das Ensemble spielte „Pique Dame“ voller Romantik und Getragenheit, aber auch Ausgelassenheit.
„Masque“ brachte ein festlich ausgelassenes, brillantes Feuerwerk mit wiederkehrenden Themen und verlangte sowohl von den Musikern als auch den Zuhörern viel ab. Das Werk „Concerto for Trumpet: Sonata“ hatte es in sich, auch für den Solisten Oberfeldwebel Matthias Müller an der Trompete, und in der Mitte einen romantischen Teil. „Thames Journey“ entführte sehr Facetten reich zu einer Reise auf der Themse, die Militärmusiker präsentierten das Stück so wunderschön wie die anderen auch, für die Zuhörer gab es viel zu entdecken.
Nach der Pause übergaben Külsheims Bürgermeister Günther Kuhn und Rother Schecks des Erlöses aus dem Benefizkonzert von je 2650 Euro an Jung sowie Joachim Uihlein, Rektor der Pater-Alois-Grimm-Schule. Die Schirmherrin des Bundeswehrsozialwerks „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien“ unterstrich, das brechend volle Haus zeige, dass sich der Einsatz gelohnt habe. Die Aktion sei auf Spenden angewiesen, die Sorgenkinder seien meist behinderte Kinder. Auch Uihlein bedankte sich für die „groß gewordene Unterstützung“, es gebe noch viele Dinge, welche in der Schule gebraucht würden.
Die zweite Hälfte des Konzerts stand mehr im Zeichen der Unterhaltungsmusik. „633 Squadron“ präsentierte Filmmusik in Form eines Marsches, „Barnum“ bot flirrende Zirkusmusik und erlaubte gleichzeitig und mit melancholischen Elementen einen Blick hinter die Kulissen. Auch bei „Cartoon” sprach die abwechslungsreiche Musik voller Überraschungen vor allem Emotionen an. „Latin and Swing with Michael Bublé” zeigte bei den vier Liedern im südamerikanischen Stil verschiedene Stilrichtungen und Standards. Gesangssolist Hauptfeldwebel Markus Lehnhardt und seine Kameradinnen und Kameraden an den Instrumenten euphorisierten bei diesem weiteren Beweis der Vielfältigkeit der Militärmusik das Publikum ein ums andere Mal. Zum Abschluss des offiziellen Programms hörten die Besucher mit „Mein Regiment“ einen flotten Marsch mit diversen musikalischen Überraschungen.
Das Heeresmusikkorps 12 bot den ganzen Abend lang brillante Blasmusik auf höchstem Niveau, beschwingt gespielt, Stil sicher und flott, farbig, homogen und ausdrucksstark. So nahm es nicht wunder, dass das Orchester erst nach vier Zugaben und der Nationalhymne von der Bühne entlassen wurde. Für den Külsheimer Michael Geiger, mit der Trompete Mitglied des Ensembles, war das Konzert quasi ein Heimspiel. Dem musikalischen Teil des Abends schloss sich ein Empfang im Giebelsaal der Külsheimer Festhalle an. hpw
(Hans-Peter Wagner/ „Fränkische Nachrichten“)