Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim spielte am Donnerstagabend in der Festhalle in Külsheim zu einem Benefizkonzert auf. Saal und Empore waren mit Hunderten von Zuhörern „überüppig“ gefüllt. Das Konzert des Heeresmusikkorps Veitshöchheim begeisterte die Zuhörer. Der Reinerlös von 13 500 Euro ging an die „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien“ des Bundeswehr-Sozialwerks sowie an die Betreuung der Grundschüler in der Pater-Alois-Grimm-Schule Külsheim. Veranstalter war erneut der Traditionsverband der ehemaligen Angehörigen des Standortes Külsheim.
Armin Rother, Vorsitzender des Traditionsverbands, meinte bei der Begrüßung, das nun bereits sechste Benefizkonzert mit dem Heeresmusikkorps Veitshöchheim sei beinahe wie ein großes Familientreffen, wo doch an dem ehemaligen Bundeswehrstandort jeder jeden kenne. Man sei zusammengekommen, um gemeinsam Gutes zu tun und den besonderen „Külsheim-Spirit“ wieder aufleben zu lassen. Das Benefizkonzert stand unter der Schirmherrschaft von Beate Jung, Schirmherrin der „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien“ beim Bundeswehrsozialwerk, und von Külsheims Bürgermeister Thomas Schreglmann. Im Mittelpunkt des Abends stand natürlich das militärmusikalisch verwöhnende Orchester unter der Leitung von Oberstleutnant Roland Kahle. Dieser moderierte zudem informativ und locker. Für den Anfang des künstlerischen Genusses sorgte der typische Fanfarenmarsch „Unter Bayerns Rautenbanner“. Weiter ging es mit dem martialisch klingenden „Mit Bomben und Granaten“, was Kahle zum Kommentar veranlasste, die Uniform stehe für eine lebendige, stabile Demokratie ohne „Bomben und Granaten“. Im Programm folgten das witzig charmante Kleinod „Hummelflug“, bei dem es der Solo-Klarinettist in 100 Sekunden auf über 1000 Noten brachte, und das schmissige Stückchen „Manhattan Beach March“, wobei dieser Marsch in ungewohnter Weise leise verklang. Die großartige Tonschöpfung „Candide, Overture“ strahlte nur so vor Freude und Optimismus, ließ freudige und spritzige Musik hören. „Around the World in 80 Days“ erzählte eine wunderschöne Geschichte in musikalischen Bildern. Das Publikum sah hörend London ebenso wie den Orientexpress, eine Elefantenkarawane, Japan oder Ureinwohner der Vereinigten Staaten. Den Abschluss des ersten Teils musikalischer Prägung bildete der schöne Konzertmarsch „Mit vollen Segeln“. Das überzeugend aufspielende Orchester blieb von Anfang bis Ende über alle künstlerischen Zweifel erhaben. Das Ensemble agierte in perfekter Harmonie sowohl im musikalischen wie im übertragenen Sinne. Mehrere Solisten setzten prächtig unterstützte Glanzlichter. Zuhörer lobten mit „sehr abwechslungsreich“, „sauber gespielt“, „nicht nur Marsch, sondern quer Beet“, „sehr kreativ“ oder „die Soli sind prächtig“. Nach der Pause verkündete Rother das überwältigende Ergebnis von 11 000 Euro vor drei Jahren sei heuer mit 13 500 Euro für den guten Zweck noch getoppt worden. Udo Müller, Rektor der Pater-Alois-Grimm-Schule Külsheim, unterstrich, die Summe sei gut angelegt. Das traumhafte Außengelände der Schule zaubere immer wieder ein Lächeln auf die Gesichter der Kinder und Besucher. Jung sagte „herzlichen Dank“, sie habe eine solche Summe nicht erwartet. Die Schirmherrin erläuterte, auf welche Art und Weise das Geld sinnvoll verwendet werde. Klaus Niemeyer, Bereichsvorsitzender Süd des Bundeswehrsozialwerks, überreichte Armin Rother ein handsigniertes Exemplar des Werks „50 Jahre Bundeswehrsozialwerk“ und Rainer Bürkert (Geschäftsbereichsleiter der Würth-Gruppe und Geschäftsführer von Würth Industrie Service) die Ehrenmedaille des Bundeswehrsozialwerks in Silber. Das Orchester setzte mit seiner „Andrew Lloyd Webber Gala“ einen weiteren musikalischen Höhepunkt. Das längere Medley erfreute mit Melodien, die immer neu klingen. Der kurze Zirkusmarsch „Rolling Thunder“ erwies sich als besondere Herausforderung für Tuben und Posaunen. Während dieses Stücks bauten die Musiker zeitlich parallel die Bühne um, stellten ganz vorne vier Leitern auf. Diese dienten den Schlagzeugern, zu „Los Escaleros“ gewandelt, bei dem schwungvollen „Auf der Karriere-Leiter“ als besteigbare Instrumente. Im Kontrast zum zuvor Gehörten erwies sich „One Day I´ll Fly Away“ als ganz ruhige und sanfte Nummer zum Träumen. Dass das Programm abschließende „Riverdance“ verbreitete irischen Zauber und ermunterte die Zuhörer zum rhythmischen und kräftigen Mitklatschen. Nachdem das Publikum bereits jeden einzelnen Beitrag mit viel Beifall bedacht hatte, erhob es sich final in der Gänze zu einem stürmischen Applaus. Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim hatte mit einer breitgefächerten Auswahl an Musikstücken der Spitzenklasse brilliert. Bürgermeister Schreglmann richtete Dankesworte in verschiedene Richtungen, speziell auch an den Traditionsverband. Das Orchester spielte als Zugaben die „Kreuzritter-Fanfare“ und den Marsch „Laridah“ sowie das Benefizkonzert abschließend die Nationalhymne, die von vielen stehend mitgesungen wurde.
Bericht von Hans-Peter Wagner